Der Internationale Frauentag für mehr Chancengleichheit wird heuer zum 112. Mal begangen und steht unter dem Motto „Gerechtigkeit umarmen".Er wird am 8. März jeden Jahres gefeiert. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern, Aufmerksamkeit für bestehende Diskriminierung und Ungleichheiten schaffen und dazu ermuntern, sich selbst für eine Gleichstellung von Mann und Frau einzusetzen.

Die Idee eines Frauentages kam Anfang des 20. Jahrhunderts von Frauen aus den USA. Schnell fand sie viele Unterstützerinnen in Europa. Eine der Prominentesten war die damals in Stuttgart lebende Politikerin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin (1857–1933). Die Sozialistin wurde zur treibenden Kraft des ersten Internationalen Frauentages, der 1911 in Österreich-Ungarn, Deutschland, Dänemark und in der Schweiz stattfand.

Bedeutende Kämpferinnen für Frauenrechte in dieser Zeit waren in Österreich Marianne Hainisch (1839–1936), Bertha von Suttner (1843–1914), Marie Schwarz (1852–1920), Auguste Fickert (1855–1910), Rosa Mayreder (1858-1938), Adelheid Popp (1869–1939) ...

Wichtigste Forderung war der Ruf nach mehr Frauenrechte und ein Wahlrecht für Frauen. Diese Forderung wurde - 7 Jahre später - am 12. November 1918 in Österreich erfüllt. Im selben Jahr erhielten Frauen aus Deutschland, Polen und Russland ebenso ihr Wahlrecht.

Die Vereinten Nationen erkoren den Tag im Jahr 1975 als "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden".

Vieles, was die Frauenbewegung im Laufe der Zeit erkämpft hat, ist heute selbstverständlich. Doch werden Frauen weltweit immer noch benachteiligt. Die religiöse, gesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Rolle, die Frauen in der Geschichte gespielt haben, ist in der Vergangenheit meist nur wenig beachtet worden.