Pflege: Diakonie mahnt Reformen ein
Diakoniedirektor Chalupka: "Wir dürfen keine Zeit verlieren, denn Österreich muss in den nächsten Jahren einiges aufholen."
Die evangelische Diakonie fordert von der Regierung, das Thema Pflege endlich massiv anzugehen und Reformen zu setzen. Diakoniedirektor Michael Chalupka verwies in einer Presseaussendung am Mittwoch auf den jüngsten Bericht der europäischen Kommission zur Langzeitpflege. Die Kommission zeige mit diesem Bericht die Dringlichkeit auf, "mit der wir uns auf die kommenden Jahre vorbereiten müssen", so Chalupka wörtlich. Die Regierung müsse endlich handeln. Neben dem Ausbau von institutionalisierten Angeboten müssten vor allem auch die pflegenden Angehörigen entlastet werden.
Chalupka: "Knapp zwei Drittel aller Pflegebedürftigen in Österreich werden ausschließlich durch Angehörige betreut - die Regierung muss diesen Menschen mehr Anerkennung zollen, und mehr in die Entlastung der pflegenden Angehörigen investieren", so Chalupka. Es braucht flächendeckend leistbare Angebote wie Tageszentren für Senioren, Kurzzeitpflege und mobile Pflege.
In Österreich werde sich der Anteil von über 85-jährigen bis zum Jahr 2045 verdoppeln, der Anteil der über 65-jährigen wachse bis 2045 von 18,1 Prozent auf 26,7 Prozent.
Obwohl das Regierungsprogramm einige wichtige Punkte vorsieht, sei Österreich die großen Reformen in der Pflege bis jetzt nicht angegangen," kritisierte Chalupka. Die Diakonie fordert daher Bund und Länder auf, mutige Reformen anzupacken: nicht nur beim Ausbau von Dienstleistungen sondern etwa auch durch die Einführung von nationalen Qualitätsstandards in der Pflege. Chalupka: "Wir dürfen nun keine Zeit verlieren, denn Österreich muss in den nächsten Jahren einiges aufholen."
Quelle: kathpress