Wiener Weihbischof eröffnet Ausstellung in Wien über Katholiken im NS-Widerstand
Auf die bleibende Inspiration durch die katholischen Akteure im Widerstandes gegen den Nationalsozialismus hat Wiens Weihbischof Franz Scharl verwiesen. Deren damalige Überzeugung "katholisch sein heißt widerspenstig sein" gelte auch 70 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes, stellte Scharl bei der Eröffnung einer Ausstellung zum Thema am Dienstag in Wien fest. Die Schau in den Räumlichkeiten der Kategorialen Seelsorge (KTS) der Erzdiözese Wien (Stephansplatz 6) bietet prägnante Informationen über katholische Widerständler. Verantwortet wird die Ausstellung von der KTS in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).
Gerahrd Baumgartner, wissenschaftlicher Leiter des DÖW, bemängelte die fehlende Aufmerksamkeit, die das Thema heute in der Gesellschaft habe, "obwohl sich der religiöse Widerstand über ganz Österreich erstreckt hatte". Jene in der Ausstellung vorgestellten Katholiken, die aus religiösem Engagement und ihrem Glaubensverständnis heraus Widerstand leisteten, stünden beispielhaft für viele andere katholische Akteure im Widerstand gegen das NS-Regime. Die Materialien zur Schau stammen aus dem reichen Fundus des DÖW an Dokumenten, Fotos und Studien.
Seit seiner Gründung 1963 spielt das DÖW als zentrale österreichische Forschungseinrichtung eine bedeutende Rolle, um das Thema aufzuarbeiten und die Erinnerung an alle Verfolgten und die Widerstandskämpfer unterschiedlicher Richtungen zu bewahren.
KTS-Geschäftsführer Martin Wiesauer kündigte eine weitere Zusammenarbeit zwischen Kirche und DWÖ an. Auch im neuen "Raum der Stille" am Hauptbahnhof Wien soll ab 3. Juli über den NS-Widerstand informiert werden. Diese Ausstellung erweitere den Blick u.a. auf kommunistische und sozialistische Widerstandskämpfer, Zeugen Jehovas und Wehrmachtsdeserteure.
Quelle: http://www.katholisch.at/site/home/aktuelles/article/110356.html