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Er stieg auf den Berg und rief zu sich, die er wollte, und sie kamen zu ihm. Und er bestellte zwölf, dass sie seine Begleiter und seine Sendboten seien, um zu predigen (Mk 3, 13-14).
     
Sonntagspredigten von Dr. Spindelböck   Katholisches Bildungswerk Niederranna
Predigten von verst. Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger    


Liturgische Messtexte (Lesungen, Evangelium, Gebete)

Ein Gebet in dunklen und lichtvollen Stunden (aus "Kirche bunt")

Der Oktober gilt als „Rosenkranzmonat". Zum Rosenkranzmonat wurde der Oktober vor allem durch ein geschichtliches Ereignis. Am 7. Oktober 1571 besiegte die katholische Seestreitmacht unter Juan de Austria, dem Stiefbruder des spanischen Königs, die türkische Mittelmeerflotte in der Seeschlacht im Golf von Lepanto vernichtend. Der Sieg wurde dem „Gebetssturm" zugerechnet, bei dem in ganz Europa im Vorfeld der Seeschlacht zum Rosenkranzgebet aufgefordert wurde. Papst Gregor XIII. führte 1573 daraufhin das Rosenkranzfest am ersten Sonntag im Oktober ein und nach dem Sieg über die Türken bei Peterwardein am 5. August 1716 erhob Papst Klemens XI. das Fest zu einem Fest der ganzen Kirche.

Der Rosenkranz in seiner heutigen Form hat eine lange Geschichte. Die Anfänge reichen bis in das erste Jahrtausend zurück. Die äußere Form mit den 50 „Ave Maria" bildet in aller Schlichtheit und Tiefe den Rahmen für „ein zutiefst christologisches Gebet" (Johannes Paul II.). Tatsächlich steht Christus, der Erlöser, im Mittelpunkt der einzelnen Geheimnisse.

Das „Ave Maria" war im Mittelalter eine besondere Form des Jesus-Gebetes, wie es bei den Wüstenvätern und in der Ostkirche verbreitet war. Im Zentrum steht ein Messiasbekenntnis: „... und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes". Vom 13. Jahrhundert an wurde ganz bewusst der Name Jesus eingefügt. Davon ausgehend entstand bald die noch heute übliche Form, an den Namen Jesus Meditationspunkte anzufügen. Der Beter begleitet so Jesus auf seinem Weg, er verinnerlicht durch das betrachtende Wiederholen die Heilswahrheiten und Heilstaten des Erlösers.

Zahlreiche Orden, allen voran die Dominikaner, verbreiteten den Rosenkranz. In Anlehnung an die 150 Psalmen des Breviers beteten Laienbrüder, die nicht Latein konnten, 150 Ave Maria, also drei Rosenkränze: den freudenreichen, den schmerzhaften und den glorreichen mit jeweils fünf Anrufungen. Der Rosenkranz wurde zum „Brevier der kleinen Leute", zu einem Begleiter auf Wallfahrten wie auch im persönlichen Leben, zum Trost in Krankheit und zum Gebet für Verstorbene.

Viele Päpste, unter ihnen Leo XIII. und Paul VI., haben dem Rosenkranzgebet neue Impulse gegeben. Johannes Paul II. hat mit den „lichtreichen" Geheimnissen (siehe Kasten rechts) besonders die Erlösung durch das Leben und Wirken Jesu ins Zentrum gerückt.

Neben den traditionellen Rosenkränzen - dem freudenreichen, dem schmerzhaften und dem glorreichen - gibt es Anregungen, auch andere Glaubensgeheimnisse im Rosenkranzgebet zu betrachten (siehe Kasten rechts).      

Aus "Kirche bunt" Nr. 40, 3. Oktober 2010, Seite 15

Das „Gotteslob" (Nr. 33) empfiehlt folgende Form:

Die trostreichen Geheimnisse

(1) Jesus, der als König herrscht;

(2) Jesus, der in seiner Kirche lebt und wirkt;

(3) Jesus, der wiederkommen wird in Herrlichkeit;

(4) Jesus, der richten wird die Lebenden und die Toten;

(5) Jesus, der alles vollenden wird.

Papst Johannes Paul II. hat mit dem Apostolischen Schreiben über den Rosenkranz „Rosarium Virginis Mariae" (2002) den tradionellen Geheimnissen einen vierten Rosenkranz hinzugefügt und die Auswahl begründet:

Der lichtreiche Rosenkranz

(1) Jesus, der von Johannes getauft worden ist;

(2) Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat;

(3) Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat;

(4) Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist;

(5) Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat.


DAS LEBEN IST STÄRKER
von Dr. Andreas Kajžnik

Die Frühlingssonne lockt mich ins Freie. Die Wiesen zeigen noch kein Grün; die Felder gleichen gerade gegrabenen Gräbern; die Obstbäume schauen aus wie dürre Besen. Doch ich ahne, dass bald eine Wandlung erfolgen wird. Die Kraft des Lebens wird sich durchsetzen.

Diese Hoffnung kann mir niemand nehmen. Wer noch nie einen Frühling erlebt hat, wird mich und meine Lebensahnung als Gespinst stempeln. Wer ist der größere Narr? Der, der etwas erwartet oder der, der beim Geschauten stehen bleibt?
Meine Lebenserwartung steht auf der Seite der Wirklichkeit, die sich letztlich durchsetzt.

Zeuge dieser Wahrheit ist der Herr. Von ihm habe ich erfahren, dass er keinen fallen lässt. Es macht den Anschein, dass er der Verspieler ist.
Er wird hinausgeworfen. Doch er steht – wie die in der Erde ruhende Saat – aus dem versiegelten und bewachten Grab wieder auf.

Es gibt die Sonne, die die Saat herauszieht – es gibt das starke Licht, das alles Dunkle vertreibt. Der Jubel der Befreiten wird kein Ende kennen. Wir werden nicht in der Erde bleiben.
HEITERKEIT UND ABGRUND
von Dr. Jakob Ibounig

Eine Wagenkolonne bahnt sich ihren Weg durchs jubelnde Spalier. Der Olympiasieger kehrt heim. Der neue Machthaber fährt zu seiner Residenz. Der angesagte Kult-Musiker auf dem Weg zum Konzert. Oder auch nur: Der Sieger verlässt als letzter den Kamera-Container. Jedenfalls: Wieviel Freude und Hoffnung konzentriert sich auf eine Person!

Wenn allmählich der Frühling einzieht, am Palmsonntag, spielt die Kirche etwas Ähnliches nach: den Einzug Jesu in Jerusalem. Rein äußerlich ein heiteres Frühlingsfest mit Zweigen in den Händen. Dann der Weg zur Kirche.
Wie Eisenspäne durch Magneten abgelenkt werden von ihrer Bahn, so biegen manche auf dem Weg dorthin ab und weg. Für sie bleibt es beim arglos grünen Frühlingsfest.

Die anderen in der Kirche hören die Leidensgeschichte und nehmen wahr, dass unter der hoffnungsvollen Heiterkeit der Abgrund brodelt. Die Menge in Jerusalem, die zuvor noch "Hosanna dem König" gerufen hat, fordert nun "Kreuzige ihn".

Palmsonntag: Ein Fest, aus dem man nicht recht klug wird. Es sei denn, man schlägt sich unterwegs in die Büsche und erspart sich die Passion.

Janet Brooks-Gerloff, Unterwegs nach Emmaus, 1992

Unterwegs nach Emmaus

Die Gesichter der drei Wanderer sehen wir nicht, nur ihre Rücken. Sie gehen vor uns her wie eine Einladung, mitzugehen, dem Gespräch zu lauschen und uns selbst einzubringen. Der unerkannte Auferstandene ist nur leicht in Konturen skizziert; noch nicht fassbar und sich schon wieder entziehend. Der, den sie ans Kreuz genagelt haben, um ihn loszuwerden, lässt sich nicht festnageln. Der, den sie aus der Welt schaffen wollten, bleibt mit uns auf dem Weg durch Welt und Zeit. Die beiden Jünger gehen in der linken Bildhälfte; die Mitte des Bildes, des Weges, des Gespräches füllt der Herr. Ihr Schritt wirkt entschlossen. Sie kennen die Richtung. Sie gehen auf einen weiten Horizont zu. Licht und Regendunkel vermischen sich miteinander. Unterwegs geschieht viel, aber der Weg ist nicht das Ziel. Ist Emmaus das Ziel? Im Wort und im Brotbrechen gibt sich der auferstandene Jesus Christus zu erkennen; mehr noch: im verkündigten Wort und im eucharistischen Mahl schenkt er Gemeinschaft mit sich. Dann aber heißt es für die beiden Jünger erneut aufbrechen: zurück nach Jerusalem, zurück zur Jüngerschaft, mit neuem Mut und gestärktem Glauben zurück zur Kirche! Dort liegt das Ziel – und der Auftrag: Alle sollen es hören, dass der Herr lebt, und daraus Hoffnung schöpfen.

Emmaus, ein Weg auch für uns

Auf dem Weg nach Emmaus
ist den beiden Jüngern
der Auferstandene erschienen
und geht mit ihnen.
Er zeigt ihnen ein großes Geheimnis:
Er geht einfach mit,
Er hört ihnen einfach zu.
So einfach ist das!

Er lässt sie nicht allein,
nicht allein in ihren Fragen,
nicht allein in ihren Zweifeln,
nicht allein in ihrer Hoffnungslosigkeit,
nicht allein in ihrer Niedergeschlagenheit,
nicht allein in ihrer Enttäuschung,
nicht allein in ihrer Kleingläubigkeit,
nicht allein in ihrer Verzagtheit,
nicht allein in ihrem Seelenschmerz,
nicht allein in ihrer Not,
nicht allein in ihrer Gebrechlichkeit -
nein, er geht einfach mit ihnen.

Er gesellt sich zu ihnen,
redet freundlich mit ihnen,
Er bekundet Mitgefühl,
ja Hinwendung und Freundschaft,
und öffnet ihnen die Augen,

erschließt ihnen die Schrift
und macht sie fähig, zu schauen.
Er übersieht nicht ihre Zweifel,
tadelt sie auch nicht;
lässt ihre Verzagtheit und Mutlosigkeit zu.
Er wendet sich auch nicht ab,
als er ihren angeschlagenen Glauben sieht.
Er rügt nicht das stete Fragen und Suchen.
Alle Fragen lässt er zu, geht auf alle ein
und lässt sie Schritt für Schritt ahnen,
dass alles so kommen musste.

Er stärkt ihren Glauben,
hilft ihnen auf die Beine
und geht mit ihnen nach Haus.

Sie laden ihn zum Bleiben ein.
Beim Brotbrechen erkennen sie ihn.

Noch am selben Abend
kehren sie nach Jerusalem zurück.
Er lässt sie zu Verkündern
des Glaubens werden.
Sie finden die anderen Jünger
hinter verschlossenen Türen
und erfahren von diesen
neue und große Wundertaten

des auferstandenen HERRN,
der den ganzen Tag bei ihnen weilte.

Auch sie erzählen nun,
dass sie den HERRN beim Brotbrechen
erkannten.

Der Rückweg in der Nacht
war ihnen wie eine zweite Auferstehung
an einem Tag.

Diese Auferstehung soll sich täglich
und überall wiederholen
bis an das Ende aller Zeiten
und in alle Ewigkeit.

In Seiner Auferstehung leben wir täglich
und sind dazu auch berufen.
Er ist immer mit uns auf dem Weg
und lässt uns nie allein.
In Seiner Liebe
lässt er niemand allein,
so dass wir Ihm
blind vertrauend folgen können.
So ist der Weg nach Emmaus
auch unser Weg!

Heinz Pangels


Sr. Brigitte Thalhammer SDS ist Salvatorianerin in Gurk

Ostersonntag: OSTERERFAHRUNGEN von Sr. Brigitte Thalhammer SDS

Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen!“ (Joh 20, 18a)

Das wünsche ich uns allen für dieses Osterfest: Augen, die im Alltag die Gegenwart des Auferstandenen wahrnehmen und Ohren, die hören, wie er liebevoll unseren Namen ruft.
Ostererfahrungen kommen mir in den Sinn: Ich zeichne jemandem ein Kreuz auf die Stirn und darf zusagen: „Gott ist mit dir auf all deinen Wegen.“ Da geht im Gesicht dieses Menschen die Sonne auf. Ich habe den Herrn gesehen.
In einem Konflikt den ersten Schritt machen zu können und zu sagen, „Es tut mir leid“ – und Versöhnung erleben. Ich habe den Herrn gesehen.
Eine Frau erzählt, was sie zutiefst bewegt – sie schenkt Vertrauen. Ich habe den Herrn gesehen.

Ich habe den Herrn gesehen – in jedem aufkeimenden Leben, in jedem „und doch“ der Hoffnung, des Glaubens, der Liebe.
Erzählen wir einander davon!
   http://www.kath-kirche-kaernten.at/pages/bericht.asp?id=174

Ausgebrochen aus dem Tod

Am ersten Tage der Woche sehr früh, noch in der Dämmerung, da kamen sie zu Jesu Grab. Und sie fanden den Stein, eine mächtige Platte, neben der Gruft.
Und sie gingen hinein. Aber wohin sie auch blickten, sie konnten den Leichnam Jesu nicht finden. Sie waren erschrocken, verwirrt.
Doch da überwältigte sie etwas, was sie zuvor nicht gekannt.
Sie vernahmen Gottes Ruf:
Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?
Was interessiert ihr euch für einen Leichnam?
Was sucht ihr den Garanten der Gottesliebe in der Gräberwelt?
Der euch die Gottesherrschaft brachte, ist nicht hier, nicht am Ort des Vergessens und der Auflösung.
Er ist auferweckt in die Allmacht Gottes.
Gegenwärtig ist er wie Gott, wie der Herr über Leben und Tod: gegenwärtig als Liebe zum Geringen, als Freude für die Traurigen, als Aussicht für die Hoffnungslosen, als Kraft für die Schwachen.
Auferweckt ist er, nicht für sich selbst, sondern für alle, die am Unheil dieser Welt zu Grunde gehen.
Am ersten Tage der Woche sehr früh, da kamen sie zu Jesu Grab. Denn etwas Festes muss der Mensch schon haben, und ein Grab ist unumstößlich fassbar.
Aber die Frage änderte ihre Gedanken:
Was suchet ihr Jesus bei den großen Toten dieser Erde und nicht bei Gott?
Was suchet ihr den Gegenwärtigen in der Vergangenheit?
Was suchet ihr den Lebendigen in leblosen Formeln und veralteten Ordnungen, in ausgedienten Meinungen und Erklärungen, in verknöcherten Gedanken und sterilen Wiederholungen?
Was suchet ihr ihn da, wo nichts Unvorhergesehenes und nichts Überraschendes passiert, wo alles feststeht und geregelt ist?
Was suchet ihr den Lebendigen in der Totenwelt?
Er ist nicht hier, nicht, wo man wehmütig Erinnerungen pflegt, nicht in der Welt der Schatten und Projektionen, der Heldenverehrung und Nachrufe, nicht in der Welt der leeren Versprechen: Wir werden dich nie vergessen!
Er ist nicht Vergangenheit und auch kein Denkmal. Er ist dort, wo das Leben pulsiert, wo Menschen weinen und lachen, wo sie hassen und lieben, wo sie träumen und verzweifeln. Er ist auferweckt. Auch jetzt verleugnet er seinen Weg in die Niedrigkeit nicht. Er ist die Kraft, die trägt und erfüllt, die bei euch ist ohne Ende.

Karfreitagsmeditationen (http://www.jungekirche-dortmund.de/modules/altern8news/article.php?storyid=10)

Aus Einsamkeit und Ängsten
rufe ich, Herr zu Dir!

Es kommt mir vor, als ob die
ganze Welt gegen mich ist -  Freunde, Familie,…
alle die mir sonst so nah sind -
verstehen kann mich keiner.

Und du mein Gott?
Warum kommst auch Du mir
manchmal so nah
und dann wieder so fern vor?

Dich kann ich ansprechen,
Du verstehst mich - sagt man mir.

Aber wenn Du auch nicht antwortest?
Herr meine Seele wartet auf Dich!
Mehr als die Wächter auf den Morgen
wartet meine Seele auf Dein Wort.
Dein Wort, das zu mir sagt:
Ich bin mit Dir, ich bin an deiner Seite,
was du auch tust!

Ich wähnte einen Weg
-kein leichter-
Doch es war nicht meiner.
 

Ich sah eine Richtung
-und folgte ihr-

Ich sah ein Ziel,
doch es war nicht meines.

Mein Weg war noch nicht zu Ende.
Es gab Zeichen, doch Blindheit war mein Begleiter.
Ich hörte Rufe, doch ich verstand sie nicht.
Ich glaubte an eine falsche Zukunft.
Etwas brach, etwas verheilte langsam.
Ich fand eine Antwort, Hoffnung, Zukunft.
Ich bete, dass sie für mich bestimmt ist.
Gib mir Zeichen, die ich sehen kann.
Gib mir Verständnis zum Hören.
Gib mir einen Stuhl, auf dem ich sitzen kann.

Herr, ein Nichts bin ich-
Ich bin ein Wurm.

Das macht es so unbegreiflich, dass Du mich kennst,
ja, mich achtest und liebst.

Alle Angst, allen Schmerz
Hilfst du mir ertragen.


Du machst mein Herz wieder leicht
Und meine Seele frei-
Frei, Dir zu folgen,
wohin auch immer du mich führen wirst.
Bist du bei mir,
kann ich alles ertragen

Herr,
verlasse mich nicht,
denn sonst ist da keine Luft zum atmen,
und die Dunkelheit verschlingt mich.
Wenn Du da bist, wird alles Dunkel hell,
und die Last der Seele wird leicht.
Deine Hand sehe ich nicht,
und meine Haut spürt keinen Kontakt zu Dir-
aber ich weiß und fühle,
dass Du mich hältst.
Deine Kraft ist zart und sanft,
sie lässt mich aufrecht gehen
und dem Leben offen ins Antlitz blicken.
Du bist da!
 

Die Karwoche (vergl: www.erzbistum-muenchen.de)
 

Der Begriff Karwoche
leitet sich von althochdeutsch "kara", Sorge, Kummer her. Das Messbuch und das Stundenbuch sprechen auch von Heiliger Woche. In der langen Geschichte der Liturgie wurde sie auch Große bzw. Hohe Woche genannt. Zu jeder Zeit handelte es sich dabei um die Zeit zwischen Palm- und Ostersonntag. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde das Ostertriduum, die Zeit zwischen dem Abend des Gründonnerstag bis zum Beginn der Osternacht, von der Karwoche abgetrennt. Die Karwoche als liturgische Zeiteinheit endet seither vor der Abendmahlsmesse des Gründonnerstags. Dennoch versteht man allgemein unter Karwoche die ganze Woche vor Ostern.

Die Entstehung
der Karwoche ist im 3. Jahrhundert anzusiedeln. Das Paschafasten diente der Vorbereitung auf das frühchristliche Paschafest und dauerte zwischen einem Tag und einer Woche. Der Feiergehalt der Osternacht wurde später in zwei Blöcke aufgeteilt. So entstand einerseits das Ostertriduum. Andererseits wurde die Thematisierung der biblischen Leidensereignisse auf die Woche vor Ostern aufgeteilt. Der anfängliche Charakter der Karwoche als Ostervorbereitung wurde von dem Gedenken der Leidensereignisse abgelöst.

Die Bedeutung
der Karwoche wird oftmals unterschätzt. Sie dient dem Gedächtnis des Leidens Christi, das mit seinem messianischen Einzug in Jerusalem beginnt und in der Chrisam-Messe besondere Bedeutung hat. Sie ist aber mehr als eine Hinführung zum Osterfest, sie bringt die zentrale Aussage des christlichen Glaubens zum Ausdruck:
Gottes Sohn hat durch sein Sterben und seine Auferstehung den Tod besiegt und so den Menschen erlöst. In der Karwoche wird dem Leiden und Sterben Jesu Christi gedacht, in der Osterwoche die Auferstehung gefeiert. Beides gehört zusammen wie die Vorder- und Rückseite einer Medaille.


Weihnachten

Wer weiß schon, wo das Ziel ist

wenn man sich aufmacht

wenn man losgeht

wenn man auf der Suche ist

wenn man einem Stern folgt.

 

Wir wissen schon, dass unser

Ziel das Kind in der Krippe ist,

 

Jesus Christus,

der für uns in dieser heiligen

Nacht geboren wurde

damit sich die Verheißung erfüllt

und wir seine heilende Botschaft

in die Welt tragen.

 

"Sei so frei" Adventkalender 2007

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Joh 1,14

 


Advent

Mit verbundenen Augen

 

Mit verbundenen Augen

die Wurzeln des Himmels

erblicken

 

Höher steigen höher

zu Wolkenrosen

 

Die Sterne begrüßen

mit einem verwunschenen Wort

 

Im Mond das lächelnde Kind

sagt Shalom

 

Mit verbundenen Ohren

dem Kindchen lauschen

 

Shalom

in einer Welt die

noch nicht geboren ist

 

(Rose Ausländer)

 

FRIEDE

(siehe auch Jesaja 11, 6-9)

 

Philosophen haben gesagt,

dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei

und der Krieg der Vater aller Dinge

und das Leben nichts als ein Kampf

ums Dasein.

Ich gehe auf die Straße, früh am Morgen.

Schon das Einsteigen in die Straßenbahn

geschieht nicht ohne Hass.

 

Dichter haben geträumt

von einer Zeit, in der der Mensch

dem Menschen ein Helfer ist,

und von einer Welt,

die man bereiten sollte

für Freundlichkeit.

 

Ich gehe auf die Straße, früh am Morgen.

Schon die erste Begegnung

kann nicht ohne Mitleid geschehen.

Schaut ihn doch an, diesen Menschen,

er ist so verletzbar.

Sei vorsichtig mit ihm,

sei freundlich mit ihm

und voller Sanftmut!

 

Ein Prophet hat gesagt:

Die Zeit wird kommen,

da wird wohnen der Wolf mit dem Lamm

in Frieden.

 

 

Der Text bildet die letzte Seite im Büchlein von Joop Roeland „Nach dem Regen grünes Gras“ (Styria Verlag), das er der Katholischen Hochschuljugend Österreichs gewidmet hat.

 

Evangelium

 

Rauhnächte,

rauher von Jahr zu Jahr.

Finsternis, Unheil, Eiswind,

wölfisch.

 

Irgendwo muss doch der Engel stehn,

den verschlossenen Mund voll Schneelicht!

Die Hirten müssen uns suchen helfen

und ihm das nackte Kindlein zeigen,

 

dass ihm die Botschaft wieder einfällt,

dass die Festung Herodis einstürzt,

wenn an den Mauern die Schafe

singen.

 

(Christine Busta)

 

 

Was ich dir zum Advent schenken möchte

 

Einen Orgelton wider den finsteren Morgen,

meinen Atem gegen den Eiswind des Tags,

Schneeflocken als Sternverheißung am Abend

und ein Weglicht für den verlorengeglaubten

Engel, der uns inmitten der Nacht

die Wiedergeburt der Liebe verkündet.

 

 

(Christine Busta)

 


Allerheiligen (vergl: http://www.kirchenweb.at/feiertage und http://de.wikipedia.org)

"Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn für ihn sind alle lebendig." (Lk 20,38) "Ihr, die ihr mich geliebt habt, seht nicht auf das Leben, das ich beendigt habe, sondern auf das, welches ich beginne." (Augustinus)

Festgedanke:

Wir sind mit den Heiligen zur Gemeinschaft der Kirche verbunden. Heilige sind uns auf verschiedene Weise Vorbild und Fürsprecher. Wir gedenken aller Heiligen (=Allerheiligen) also nicht nur derer, die offiziell heilig gesprochen sind, sondern auch (und insbesondere) der Heiligen, „um deren Heiligkeit niemand weiß als Gott. Liturgiefarbe ist weiß, am Allerseelentag violett.

Seit wann feiert man?

In den östlichen Kirchen feierte man seit dem 4. Jhdt. zur Verehrung der Märtyrer Allerheiligenfeste, genannt "Herrentag aller Heiligen" am Oktavtag von Pfingsten.

Besonderes Ansehen galt damals den Märtyrern, die für ihr christliches Bekenntnis ihr Leben opferten, vor allem in Zeiten der Verfolgung durch die röm. Kaiser. Es galt, nach den vielen Verfolgungen von Märtyrern nur ja keinen zu vergessen. Man wollte sich im Nahbereich der Märtyrergräber bestatten lassen, denn bei der Auferstehung am Jüngsten Tag wollte man sogleich in ihrer Nähe sein. An der Stelle mancher Märtyrergräber erbaute man später Kirchen.

In der orthodoxen Kirche wird Allerheiligen heute wie einst am 1. Sonntag nach Pfingsten begangen. Das Pfingstfest, an dem die Herabkunft des Heiligen Geistes gefeiert wird, gilt auch als "Geburtsfest" der Kirche.

Am 13. Mai 610 weihte Bonifatius IV. das Pantheon in Rom, den "Tempel für alle Götter", zu einer christlichen Kirche, die der Jungfrau Maria und allen Märtyrern gewidmet wurde. Die Erinnerung an dieses Kirchweihfest wurde von verschiedenen Gemeinden zu unterschiedlichen Zeiten begangen.

Ende des 8. Jhdt. begann man das Fest im gallischen Raum am 1. November zu feiern. Von da aus breitete sich das Fest in der ganzen Westkirche aus.

835 wurde Allerheiligen durch Papst Gregor IV. auf den 1. November festgelegt.

 
 
Allerseelen

Festgedanke:

An diesem Tage soll auch der Auferstehungshoffnung gedacht werden.

Seit wann feiert man?

Schon seit jeher gedachte der Mensch der Toten. Bereits im 2. Jhdt. sind christl. Gebete für Tote bekannt. Im 7. Jhdt. befahl Isidor von Sevilla seinen Mönchen, am Tage nach dem Pfingstfest für die Toten Eucharistie zu feiern. Andere Klöster zogen nach.

Der Tag Allerseelen geht auf Abt Odilo von Cluny (962 bis 1018 ) in Frankreich zurück. Dieser bestimmte 998, dass nach dem Allerheiligentag ein Gedächtnistag für alle verstorbenen Gläubigen folgen sollte
. Unter dem Einfluss der Mönche von Cluny verbreiteten sich der Allerseelentag in der ganzen katholischen Kirche.

Arme Seelen - Fegefeuer

Für Christen besteht eine Verbindung mit den Verstorbenen über den Tod hinaus. Daher wird in kath. Gemeinden auch für die Toten gebetet, primär den "armen Seelen im Fegefeuer". ....da sind wir sozusagen die "Fürsprecher".

Da "nichts Unreines in den Himmel kommen kann", ist die Vorstellung eines Ortes bzw. eines Zustandes der Läuterung entstanden, welcher Fegefeuer genannt wird. Im Fegefeuer spürt der Verstorbene zwar schon die vollkommene Gegenwart und Liebe Gottes, fühlt sich aber auf Grund seiner Sünden dieser Liebe nicht würdig. Dieses Reinigungsgeschehen ist ein "Aspekt der Gottesbegegnung"  und ist somit ein Bild der Hoffnung des Gläubigen auf eine Läuterung und Reinigung durch Gott.

Manfred Fischer


 

 

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Stand: 10.04.13